Rezension: Praxishandbuch Rechtsfragen Social Media, De Gruyter Verlag, 2014 Splittgerber (Hrsg.)
Autor: Carlo Piltz Erstellt am: 3. Juni 2014 Rubrik: Rezension, Social MediaRechtliche Beratung im Bereich Social Media stellt sich in der Praxis als eine Querschnittsmaterie dar. Es geht nicht nur um Datenschutzrecht, Urhebberrecht oder Markenrecht. Der Reiz, aber auch die Herausforderung, dass Fragen des rechtskonformen Einsatzes und Umgangs mit Diensten der sozialen Medien im Internet immer wieder verschiedene Aspekte des Rechts betreffen, fordert daher stets eine Anwendung der bestehenden Gesetze auf neue technische Entwicklungen.
Mit dem im de Gruyter Verlag erschienen Praxishandbuch Rechtsfragen Social Media, welches von Dr. Andreas Splittgerber herausgegeben wird, soll es nach dem Vorwort Unternehmen, die eine Social Media-Präsenz betreiben oder betreiben wollen, ermöglicht werden, sich über den dafür erforderlichen rechtlichen Rahmen zu informieren, um ihn auch einhalten zu können. Um es vorwegzunehmen: dieses Ziel dürfte das Werk erreicht haben.
Gleich zu Beginn des, eigentlich „juristischen“, Werkes fällt positiv ein einleitendes Kapitel zur Einführung in die Nutzung von Social Media ins Auge, in dem allgemein der Einsatz im bzw. durch Unternehmen beschrieben wird und einige Tipps und Informationen hierzu gegeben werden.
Der weitere Aufbau des Werkes orientiert sich an dem tatsächlichen Ablauf der Erstellung einer eigenen Social Media-Präsenz durch ein Unternehmen. In Kapitel 2 werden die rechtlichen Grundlagen hierfür angesprochen, wobei es dabei sowohl um die Nutzungsbedingungen der einzelnen am Markt bekannten Plattformen, als auch den Jugendschutz und etwa auch um mögliche „Exit-Szenarien“ geht. Aus Praktikersicht dürfte hierbei positiv auffallen, dass zu beachtende Aspekte direkt angesprochen und in der nötigen Knappheit erläutert werden.
Kapitel 3 widmet sich danach dem Bereich des Datenschutzes, wobei erfreulicherweise klargestellt wird, dass Datenschutz und Social Media nicht unbedingt als Gegensatzpaar zu verstehen sind. Das Werk geht hierbei nicht nur auf die vielfältigen Fragen unter den geltenden rechtlichen Rahmenbedingungen ein, sondern verweist an geeigneten Stellen auch auf die in dem Entwurf für die Datenschutz-Grundverordnung (KOM(2012) 11 endg.) vorgeschlagenen Änderungen. Wie es von einem Werk für den Bereich Social Media zu erwarten ist, werden auch bestimmte Funktionalitäten der bekannten Social Media-Plattformen (z. B. Plugins oder Like-Button) datenschutzrechtlich bewertet und Lösungen präsentiert.
Weitere speziell behandelte Rechtsgebiete des Werkes umfassen das Urheberrecht (Kapitel 4), Social Media-Marketing-Recht (Kapitel 5), die Frage des Rechtsschutzes und der geeigneten Gerichtsverfahren (Kapitel 6) und das Arbeitsrecht (Kapitel 7).
Zuletzt bietet das Buch in Kapitel 8 einen informativen englischsprachigen Abschnitt, in dem Anwälte aus verschiedenen Ländern Fragen zur Anwendbarkeit ihrer Gesetze beim Betrieb einer Social Media-Präsenz durch ein deutsches Unternehmen beantworten. Abgerundet wird dieser Ratgeber durch ein sehr ausführliches Stichwortvorzeichnis, mit dem sich schnell die passenden Ausführungen zu den gesuchten rechtlichen Problemen finden lassen.
Das vorliegende Werk richtet sich an Praktiker, seien es nun selbst Juristen oder aber auch Mitarbeiter der Marketingabteilung eines Unternehmens. Für deren Arbeit bietet das Praxishandbuch einen schnellen und erfolgreichen Zugang zu Antworten auf die beim Betrieb einer Social Media-Präsenz auftretenden rechtlichen Fragen.
Rubrik: Rezension, Social Media Stichwörter: Praxishandbuch, Rechtsfragen, Social Media